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furtschegger.net, 29. April 2015

Tand, Tand ist das Gebilde von Menschenhand
Tand, Tand ist das Gebilde von Menschenhand

(Michel Houellebecq in Schönbrunn) 
Öl auf Leinwand, 120 x 150 cm, 2012

Er war Schriftsteller und die Wände seiner Toilette waren dicht beklebt mit Zeitungsausschnitten und Notizen. Auf einem kleinen Zettelchen stand: Mensch, denk doch! Und daneben, notiert auf ein altes Briefkuvert: Der Mensch muss sein Leben tätig verbringen. Und vieles erkennen. Und darüber hinaus müssen wir dieses Erkannte auch noch beschreiben!

Einige Jahre später, als ich wieder einmal schwankte zwischen der Sehnsucht nach Wildnis und der Lust auf Kultur, dachte ich an sein Klo. Und obwohl ich die Hunde ob ihrer Arglosigkeit oft beneide, kam ich zu dem Schluss, dass man die Nähe der Vollendung nur erreicht, indem man ein zweites Mal in die Frucht des Baums der Erkenntnis beißt.

Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass zwei Menschen sich gegenseitig mit gleicher Intensität lieben.

In seinem Buch Die Möglichkeit einer Insel bezeichnet Michel Houellebecq
 den Hund als Liebesmaschine mit Umkehreffekt.

Paradies und Apfel
Kleist: Marionettentheater
Lies dazu:

Heinrich von Kleist,

Über das Marionettentheater
Denn der Mensch kann nicht Hund sein.
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